Junge.Kirche 2/2024

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Antisemitismus – ein Thema, das weh tut. Wenn ich die Bilder der Proteste an den Universitäten in den USA sehe, frage ich mich, ob ich früher als Student auch so war. Haben wir, habe ich, damals auch protestiert und ein Kopfschütteln ausgelöst bei Menschen, die ich später schätzen gelernt habe?

Wir lehnen Antisemitismus ab und wollen jeder Form von Antisemitismus widersprechen. Aber wo fängt antisemitisches Denken an? Die Frage war auch in der Focusgruppe nicht einfach zu beantworten. Wir bewegen uns in verschiedenen Kontexten und machen verschiedene Erfahrungen. Das ist manchmal schwierig auszuhalten.

Wir leben in Zeiten, in denen es kaum Raum gibt für Differenzierungen und Zwischentöne. Alle schwierigen Fragen werden in Schemen gepresst bis nur noch ein einfaches „ja“ oder „nein“ übrigzubleiben scheint. Wir haben mit dieser Nummer versucht, aus solchen Engführungen auszubrechen.

In der Mitte dieser Nummer gibt es dieses Mal keine Kunstbilder. Wir wollen mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, dazu beitragen, der Dynamik der Militarisierung in unserer Gesellschaft etwas entgegenstellen. Vielleicht nehmen Sie die Mitte heraus und hängen sie irgendwo auf, so dass andere es sehen können. Das Friedensthema beschäftigt uns sehr. So bereiten wir ein Buch vor mit dem Titel „Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft. Biblische Grundlinien“, mit dem wir uns in die gegenwärtige Diskussion über Friedensethik einmischen wollen.

Herzlicher Gruß,
Gerard Minnaard

Verantwortlich für den Focus
Christian Reiser, Gerdi Nützel, Uli Hentschel, Gerd Klatt, Klara Butting