Junge.Kirche 5/2002 |
Auf der Suche nach Sinn
– Populärkultur und Alltagsreligion |
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Inhalt
[PDF]
Die
Frage nach der Menschlichkeit Glanz-Kultur im Kapitalismus Fernsehen und Religion Vom Treueschwur zum Offenbarungseid: Die
Inszenierung kirchlicher Trauungen in Film und Fernsehen Zwischenruf |
Traditionelle Religionskultur und aktuelle
Filmkultur Jörg Herrmann „Kleine Missgeschicke“ – ein Film
mit anregenden religiösen Botschaften Ist Gott ein Disk-Jockey?! „… und dein Durst kann was erleben“
– christliche Motive (in) der Werbung Image mit Fragezeichen – die
EKD-Initiative 2002 Sozialgeschichtliche Bibelauslegung |
Liebe Leserinnen, liebe Leser, gehören Sie zu den glücklichen Menschen, die vor dem Fernseher oder im Kinosessel so richtig „abschalten“ können? Um religiöse Bezüge in Fernsehen, Spielfilm, Popmusik und Werbung geht es in diesem Heft. |
Wenn Sie also zu den Glücklichen gehören,
dann denken Sie während des Genießens sicher nicht darüber nach, welche
Motive und Gesetzlichkeiten dem Genuss zugrunde liegen, den die fiktive
Welt populär-künstlerischer Darstellung erzeugt.
Anders die „Macher“ und Verbreiter
dieser Welten von Hollywood über die privaten Fernsehsender,
Werbeagenturen bis zu den Grand-Prix-Veranstaltern. Sie wissen sehr genau,
wie sie im Sinne des eigenen Geschäfts Zuschauer und Zuhörer gewinnen.
Doch deshalb sind die genannten Genres nicht a priori zu verurteilen. Auf
der Suche nach Lebens-Sinn findet mancher Zeitgenosse seine Religion in
der populären Kultur. Hier werden Werte vermittelt und Identifikation in
einer Weise geboten, wie das die Kirchen nur selten schaffen. Wenn die
Massen sonntags zu einem kulturellen Event pilgern, wie Hans-Jürgen
Benedict in Hamburg beobachtete, Die Autorinnen und Autoren der Beiträge dieses Heftes sind sich darüber einig, dass es keinen Sinn hat, wenn sich die Kirchen solchen Entwicklungen verschließen. Das Fernsehen beispielsweise bringt Struktur in das Chaos des Alltags, es ist immer bereit und steht verlässlich mit immer denselben Ritualen zur Verfügung, der Fernseher wird zum Hausaltar. Selbst Traumhochzeiten werden fürs Fernsehen inszeniert und sind bis zum Tode gültig wie im „richtigen Leben“... Spielfilme entwickeln unter anderem die biblische Erzählkultur weiter. Jörg Herrmann plädiert deshalb für einen Dialog von Kirche und Kino. Zwei Besprechungen aktueller Kinofilme gehen religiösen Botschaften nach. Viele Anhänger von Raggae, Rap, HipHop, Punk und Techno bezweifeln nicht, dass Gott eigentlich ein DJ ist. Seine Gemeinde kennt nur eine gemeinsame Sprache: die der Popmusik. Mancher Konfirmandenunterricht könnte durch eine Ikone wie Michael Jackson gewinnen, und zwar auch an kritischem Bewusstsein. Die Vermarkter der unzähligen Mineralwassersorten wären ohne religiöse Motive für ihre Werbeslogans schlicht „aufgeschmissen“, mag man das nun kritisch sehen oder nicht. Mit viel Fleiß hat Bernd Beuscher diesen Erscheinungen nachgespürt, so dass auch Ihr Wissens-„Durst etwas erleben kann“ (so der Titel des Beitrags). Nicht nur Zustimmung erlebte die EKD-Werbeinitiative 2002, die mit großflächigen Plakaten vor allem Kirchenferne zum Nachdenken bringen wollte – ohne großen Erfolg. Rüdiger Sachau und Michael Stahl, beide „Insider“ vom kirchlichen Amt für Öffentlichkeitsarbeit in Nordelbien, benennen die Ursachen für die Schwierigkeiten der Kirche auf dem Markt der Werbeanbieter. Kenner sowohl von Kirche als auch von Werbung wundern sich darüber nicht. Auch wenn die EKD den dritten Platz der Pop-Gruppe „Normal Generation“ bei der Grand Prix-Vorentscheidung als Erfolg christlicher Verkündigung interpretiert, muss man sich darüber nicht wundern. Sollten Sie sich aber über die Pro-Meinung der Redaktion zur Popkultur wundern, raten wir Ihnen mit einem Augenzwinkern: Freuen Sie sich über Aha-Erlebnisse im Kino und vor dem Fernseher, und viel Vergnügen mit den Beiträgen zum Thema in diesem Heft. Am 30. August feierte Martin Stöhr seinen 70. Geburtstag. Er ist seit vielen Jahren einer der engagiertesten Mitarbeiter der Junge.Kirche. Vor allem die Ökumene, die Friedensarbeit, und der christlich-jüdische Dialog sind seine Themen. Diesem Heft liegen Überweisungsträger bei. Sie sind für Ihr Abonnement 2003 oder eine Spende bestimmt. Bitte vergessen Sie nicht, den Zweck der Zahlung (ggf. mit Abonummer) und Ihren vollständigen Namen anzugeben. Spendenbescheinigungen ab Euro 50,- werden Anfang nächsten Jahres verschickt. Im voraus besten Dank für Ihren Beitrag! Beate Bahnert |
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