Junge.Kirche 2/2008

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wir sind so frei…“ – doch, wie frei sind wir wirklich? „Freiheit“ ist das sinnstiftende Wort unserer Gesellschaft. Die Freiheit des Westens. Die Freiheitsstatue. Die freie Welt. Für jemanden wie mich, der in dieser Freiheit groß geworden ist und gelernt hat, dass Freiheit und Gerechtigkeit in unserer freien Welt nicht unbedingt Hand in Hand gehen, sträubt sich etwas gegen das Wort Freiheit. Dieses Misstrauen wird unterfüttert durch die Einsicht, dass das Wort Freiheit in der Bibel nicht vorkommt. Es geht in der „Schrift“ nicht um Freiheit als Zustand, sondern um Befreiung als Geschehen und Tun. Trotzdem beginnt der Focus – nach der üblichen biblischen Einführung – bewusst mit einer anderen Perspektive, die unsere Selbstverständlichkeiten anfragt. „Ich habe immer von einem freien Europa geträumt“, schreibt die Rumänin Heidi Vlascenu. Und auf dem Umschlag steht ein rotes chinesisches Zeichen, das „Freiheit“ bedeutet.

Schwerpunkt des Forumteils dieser Nummer ist eine umfangreiche Artikelserie über „60 Jahre ÖRK“. Wir bedanken uns bei Ruth Gütter und Christina Biere, die diese Serie – die in der nächsten Nummer fortgesetzt wird – zusammengestellt haben. Es ist sicherlich keine ökumenische Aufbruchzeit. Umso wichtiger ist es, dass es Menschen gibt, die weiterarbeiten und warten helfen, bis die Zeiten sich ändern. Wir bedanken uns bei ihnen für ihr Engagement.

Gerard Minnaard

Verantwortlich für den Focus dieses Heftes:
Klara Butting, Gerdi Nützel, Geertje-Froken Bolle, Hans-Gerhard Klatt, Jürgen Plötze, Sebastian Baer-Henney